Statement zu den Hausdurchsuchungen am 17.06.2025 vom Hausprojekt Hospi30

Am Morgen des 17.6. kam es zu einem massiven und unverhältnismäßigen Polizeieinsatz gegen das Wohn- und Kulturprojekt Hospi30 in Görlitz.

Als Trägerverein HausundHof e.V. protestieren wir entschieden gegen das Vorgehen der Beamt*innen. Auf Grundlage von Durchsuchungsbeschlüssen gegen einzelne Bewohner*innen des Hauses durchsuchten die Beamt*innen ohne juristische Grundlage auch die Räume des Vereins (Info-Lounge, Umsonstladen, Mediathek, Archiv sowie Werkstatt und Hinterhaus), beschädigten zahlreiche Türen, beschlagnahmten unrechtmäßig Vereinseigentum und entwendeten dieses ohne jegliche Dokumentation. Die anwesenden Vorstandsmitglieder wurden von der Polizei ignoriert und jedwede Maßnahme mit Gefahr in Verzug begründet.

Außerdem drangen sie ohne Rechtsgrundlage in den Wohnraum weiterer Hausbewohner*innen ein und versuchten zusätzlich weitere private Räume in Augenschein zu nehmen.
Anwesende Vorstandsmitglieder wurden durch die Einsatzkräfte daran gehindert, die Maßnahme als Zeug*Innen zu beobachten, sowie die Anwesenheit eines*r Anwält*in abzuwarten. Die Polizei argumentierte mit Gefahr im Verzug, für welche faktisch keinerlei Anzeichen vorlagen.

Auch der anwesende Vertreter des Ordnungsamtes verhielt sich keinesfalls als neutraler Beobachter der Maßnahme. Er rief weitere städtische Behörden auf den Plan, die ohne jegliche Rechtsgrundlage aktiv wurden.

Die aus unserer Sicht völlig übertriebene Maßnahme erklärt sich für uns nur, wenn es neben der möglichen Sicherstellung von angeblichem Beweismaterial aus einer vergangenen Plakataktion zur Warnung vor einem militanten Neonazi aus Görlitz weitere Ziele gab: die Einschüchterung von Bewohner*innen und politisch aktiven Menschen sowie die Diskreditierung linker Soziokultur in der Öffentlichkeit.

Ein*e weitere Bewohner*in erinnert sich an zurück liegendes übergriffiges Verhalten der Polizeibehörde: „Vor 9 Jahren stürmten schonmal Uniformierte unser Haus – um eine gefährliche Hanfpflanze auf einem Fensterbrett zu beschlagnahmen. Diese entpuppte sich dann als harmlose Zimmerpflanze…“ 

Der Vorstand fasst zusammen: „Wir sind außerordentlich irritiert, wenn die Vereinsräume eines seit 20 Jahren etablierten Stadtteilprojekts ohne einen nennbaren Grund durchsucht werden. Wir fordern lückenlose Aufklärung und Konsequenzen für das Vorgehen der Staatsanwaltschaft und Polizei.“

Der Verein prüft juristische Schritte sowohl gegen den Polizeieinsatz als auch gegen Bescheide, die aus dem Einsatz resultieren werden!

Wir bedanken uns bei allen, die ihre Solidarität bekundet haben und uns unterstützen.

Wir solidarisieren uns als Verein mit den Repressionsbetroffenen, die verdächtigt werden, mittels Plakaten vor einem polizeibekannten militanten Neonazi gewarnt zu haben und verurteilen die Hausdurchsuchungen als unverhältnismäßig, insbesondere in Anbetracht der steigenden Zahlen rechter Gewalt.

Morgen, am 20.06.2025 laden wir zur solidarischen  Demonstration mit den Repressionsbetroffenen Antifaschist*Innen und dem Hausprojekt Hospi30 ein
Treff: 18 Uhr Bahnhof Görlitz


Spendenaufruf für Antirepressionskosten:
Rote Hilfe Dresden e.V.
DE35 4306 0967 4003 1186 02
Betreff: Görlitz

HausundHof e.V.

GEMEINT SIND WIR ALLE!

Am Dienstag früh, nur drei Tage nach der „Antifa ist notwendig!“-Demo, haben Polizei und Staatsanwaltschaft in Görlitz das Hausprojekt Hospi 30 und weitere Wohnungen gestürmt. Mit Gewalt, Einschüchterung und einer skandalösen Inszenierung erfährt antifaschistisches Engagement massive Repression.

Doch klar ist: Gemeint sind wir alle. Wer Haltung zeigt, wird angegriffen – von Neonazis auf der Straße sowie von Polizei und Staatsanwaltschaft im Gerichtssaal.

Wir zeigen Solidarität mit den Betroffenen der Repression und mit dem Hausprojekt Hospi 30. Jetzt erst recht. Zusammen. Laut. Entschlossen.

Kommt zur Demo:
Freitag, 18:00 Uhr | Bahnhof Görlitz
Mit Zwischenkundgebungen – wir gehen gemeinsam auf die Straße.

Solidarität ist unsere Antwort. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir stehen zusammen.

Alerta. Bring your Crew!

1 Jahr Rojava – Gespräch mit einem Internationalisten

Wann: 10.12.2024. KüfA ab 19 Uhr, Gespräch ab 20 Uhr. Wo: Infolounge, Hospi30

Die Revolution in Rojava ist schon lange Bezugspunkt für emanzipatorische Bewegungen und freiheitssuchende Menschen. Seit 12 Jahren findet dort auf der Grundlage von Frauenbewegung, Ökologie und radikaler Demokratie eine Revolution statt. Die selbstverwaltete Region Nord- und Ost-Syrien steht somit für eine Hoffnung, ein selbstbestimmtes Leben jenseits von Patriarchat, Kapitalismus und Staat aufzubauen.

Die Revolution ist seither von vielen gefahren bedroht. Der Islamische Staat, der zwar von den Selbstverteidigungskräften YPG/YPJ militärisch besiegt wurde, jedoch immer noch mit Schläferzellen in der Region aktiv ist. Die Türkei, die 2018 und 2019 Teile des selbstverwalteten Gebietes besetzt hat und deren Bevölkerung seitdem täglich von islamistischen Söldnern Willkür und Gewalt ausgesetzt ist.

Wie auch kürzlich im Oktober dieses Jahres, kam es auch im Verlauf des letzte Jahres zu massiven Luftangriffen der Türkei auf zivile Infrastruktur. Diese Angriffe sollen die Lebensgrundlage der Menschen zerstören und zur Flucht zwingen. Der permanente Drohnenkrieg, der gezielt Vorreiter*innen der Revolution ins Ziel nimmt, ist ebenso eine anhaltende Realität. Wirtschafts-Embargos gegen die Region und die sich zuspitzende Klimakrise bringen weitere Herausforderungen mit sich.

Ein Internationalist, der nun für ein Jahr vor Ort war, möchte von der Geschichte der Revolution, den Erlebnissen und dem Widerstand der Menschen, die er vor Ort getroffen hat, berichten. Auch möchten wir auf eure Fragen eingehen und mit euch ins Gespräch kommen.

Lesung: Wenn ich anders wäre, wäre alles anders

Wenn ich anders wäre, wäre alles anders

– Eine diskriminierungskritische, biografiereflexive, interaktive Lesung –

Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Für mich war Hoffnung eigentlich immer schon Zynismus und trotzdem mache ich ja das alles mit dem Aktivismus. 

Und es bleibt: Wenn wir so unsere voreinander Leben auskippen, was erzählen wir uns da eigentlich nicht?

Im gleichzeitigen Prä- und Post-Faschismus versuchen wir uns zu verorten und lieb zu uns zu sein.

Schland im blau-schwarzen Gewand: Du wusstest doch, dass alles den Bach hinunter geht. 

Bist du die einzige Mensch auf der Welt die das wusste? Bist du doch Wahrsagerin? – Allmachtsphantasie.

Menschenrechte sind nicht universell, du bist privilegiert as fuck und leidest beim Aufwachen. Wenn du ein Radiobeitrag zu Frieden hörst, spürst du deinen ganzen Körper. Der Grund warum du schon immer Alkoholikerin warst. 

Diese Lesung lässt uns zusammen über unsere Verletzungen reflektieren. Sie lässt uns ausprobieren nach innen zu gucken und zu schauen, was du bereit bist zu teilen. Sie zeigt dir aber auch, wie unglaublich besonders du bist, ich bin, wir sind.

Im Wechsel wird etwas vorgelesen und ihr könnt in rotierenden Zweierteams Fragen dazu diskutieren.

Du denkst: „Hä? Hab ich ja noch nie so erlebt.“ – Genau. 

Alerta!

Name: Manka

Beruf: ohja!

Kompetenzen: Fragen stellen

Fehlende Kompetenz: Verzeihen

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CN: Soziale Gerechtigkeit, Rassismus, sexualisierte Gewalt, Alkoholismus

ein Hut geht um!

Mobivortrag zum 13. Februar

Dresden Wi(E)dersetzen kommen heute mit einem wichtigen Thema nach Görlitz:

📌Vom Mythos Dresden, Naziaufmärschen und was sie verbindet – Ein Mobivortrag zum 13. Februar.📌

Wie sieht die Gedenkkritik von Dresden WiEdersetzen zum 13. Februar genau aus, wie hängt der uralte Mythos von der Kunst- und Kulturstadt mit den Naziaufmärschen zusammen und wie spielt der städtische Gedenkzirkus der Stadt Dresden diesem Narrativ in die Karten?

Ein bisschen historischen Abriss gibts, eine große Portion Gedenkkritik und natürlich Raum für Fragen, warum und wie ihr in Dresden auf den Straßen gebraucht werdet!

Dienstag 23.01 | KüfA ab 19 Uhr | Vortrag 20 Uhr | Hospi30

KüfA & Lesung: Es gibt nichts im Tausch

12.09.2023 // Infolounge @ Hospi30 // KüfA ab 19 Uhr // Lesung & Diskussion ab 20 Uhr

Es gibt gute Neuigkeiten: die Hospi kehrt endlich aus der Sommerpause zurück! Ab dem kommenden Dienstag (12.09.) startet die KüfA wieder regelmäßig. Und zum Auftakt haben wir direkt Gäste bei uns: Menschen von der Superfood-Schleudergang erzählen von ihren Gedanken und Erfahrungen zu unkapitalistischen Wirtschaftsweisen und laden zur Diskussion ein.

„Lesereise zur neuen Broschüre

Die Superfood-Schleudergang berichtet aus ihrer Praxis

Wie kaum zu übersehen ist, spitzen sich hierzulande Wirtschaftskrise und soziale Konflikte zu. Höchste Zeit, sich über solidarische Alternativen zum Kapitalismus Gedanken zu machen. Deswegen waren wir nicht nur in der Verarbeitungsküche emsig. Am Karla*hof in der Uckermark erproben wir als Kollektiv unkapitalistische Wirtschaftsweisen. Nun ist unsere Reflexionsbroschüre „Es gibt nichts im Tausch“ fertig und wir wollen mit euch darüber diskutieren, wie wir jetzt und hier eine zukunftsfähige Wirtschaft und Grundversorgung entwickeln können. Wir berichten aus 5 Jahren Produktions-Praxis ohne direkten Tausch, geben einen kleinen Einblick in unsere Erkenntnisse, Schwierigkeiten und erzählen, wie wir uns vorstellen, ein größeres Netzwerk von nicht-kommerziellen Produktionsgruppen aufzubauen. Auf unserer kleinen Lesereise wollen wir mit euch und anderen in Kontakt kommen, um gemeinsam Wege aus dem Kapitalismus zu ergründen.

Wie können wir ohne Kapitalismus wirtschaften?“